Diese Entwicklung wird in der ersten Säule des API aufgenommen, die die Ausgangsbedingungen misst: finanziellen Spielraum und demographischen Wandel. „Eine Folge der gegenwärtigen Krise und der damit verbundenen Verschuldung wird es ohne Frage sein, dass wir unsere Anstrengungen zur Reform der Rentensysteme verdoppeln müssen. Was es eventuell noch an finanziellen Spielräumen gab, ist unwiderruflich fortgespült worden“, sagt Michaela Grimm, Autorin des Reports.
Die zweite Säule des API ist die Nachhaltigkeit und misst, wie Systeme auf den demographischen Wandel reagieren. Gibt es eingebaute Stabilisatoren oder fällt das System auseinander, wenn eine sinkende Zahl an Einzahlern einer immer grösseren Zahl an Rentenempfängern gegenüber steht? Länder, die das Rentenalter oder Rentenleistungen an die Lebenswertwartung koppeln, haben ein nachhaltigeres Rentensystem als solche Länder, in denen die weitere Erhöhung des Rentenalters ein politisches Tabu darstellt.
Die dritte Säule des API analysiert die Angemessenheit des Rentensystems, also die Frage, ob das System einen angemessenen Lebensstandard im Alter sicherstellt. Wichtige Stellschrauben sind hier der Abdeckungsgrad, die Rentenhöhe und schliesslich die Existenz einer zweiten, kapitalgedeckten Säule. Insgesamt ist der durchschnittliche Wert für Angemessenheit (3,7) leicht höher als der für Nachhaltigkeit (4,0), ein Hinweis darauf, dass viele Rentensysteme ein grösseres Gewicht auf die Wohlfahrt der heutigen Rentnergeneration legen als auf die der zukünftigen Beitragszahler.