Kino

Filmemachen auf neuem Level

Bilder Film "Capelli Code" Spotlight 2023
Mit seiner Produktionsfirma European Star Cinema hat der Basler Regisseur Alex Martin die bisher teuerste Schweizer Filmserie gedreht. Für den Thriller «Capelli Code» kombinierte er physische Elemente mit virtuellen Echtzeitprojekten.
Text: Marco Sangiorgio & Beat Hühnli | Lesedauer: 3 Minuten

Sean Connery steuert seinen Sportwagen über eine staubige Bergstrasse. In der Frontansicht erscheint hinter 007 das Auto der Verfolger. Dem geübten Auge fällt auf, dass die Szene künstlich ist. Der Hintergrund wurde vorher separat gefilmt und im Studio auf eine Wand projiziert. Eine Technik, mit der man den Planungs- und Drehaufwand im Zaum halten kann.

Neues Zeitalter der visuellen Effekte

Heute arbeiten Schauspielerinnen und Schauspieler häufig im Studio vor einem Green Screen oder Blue Screen. Der Hintergrund wird dann in der Nachbearbeitung digital hinzugefügt. Die neuste Technik nennt sich Virtual Production und ermöglicht noch effizientere Filmproduktionen.

3-D-Einspielungen im Studio

Im Gegensatz zur Arbeit mit dem Green Screen, bei dem die Darstellerinnen und Darsteller die vollständige Szene im Kopf haben müssen, wird beim Drehen mit Virtual Production eine fotorealistische Umgebung eingespielt. «Das ganze Team sieht die Szene in Echtzeit und gestaltet den Shot abschliessend an Ort und Stelle», erklärt Alex Martin. Spannend dabei: Licht, Tageszeit und Wetter können mittels Virtual Production innert Sekunden angepasst werden.

Szene aus Film "Capelli Code" Spotlight 2023

Vorteile der neuen Technologie

Die Schauspielerinnen und Schauspieler profitieren von der neuen Technik, betont Martin: «Ihnen fällt die Arbeit leichter, wenn sie nicht bloss vor einer grünen Wand stehen, sondern wissen, wie die Umgebung aussieht.» Zudem kann die Crew chronologisch drehen und ist nicht logistischen Zwängen unterworfen. Virtuell im Studio gedreht ist man weitaus flexibler. Das spart viel Aufwand, Zeit und damit Kosten.

Trend zur Virtual Production

Alex Martins Thriller-Serie «Capelli Code» wurde in den Walliser Bergen und im Studio in Berlin gedreht. Rund 20 Prozent des Films sind mit der neuen Studiotechnik produziert worden. «Die Technik eignet sich derzeit vor allem für Nah- und Halbnahaufnahmen von Menschen», so Martin. Obwohl Regisseurinnen und Regisseure immer noch Originalschauplätze bevorzugen, werden grosse physische Filmsets nur noch selten sein, meint Alex Martin.

Filmstudio in Basel

Was Alex Martin bisher technisch in Berlin realisiert hat, bringt er jetzt nach Basel. In seiner Heimatstadt lanciert er ein Filmstudio, das mit Virtual Production arbeitet. Gestartet hat er das Projekt 2021 in temporären Räumlichkeiten – mit dem Ziel, sich zu vergrössern. «Wenn man Serien oder Kinofilme drehen will, braucht es nicht nur Hallen zum Drehen, sondern auch etliche Nebenräume», so Martin. Mit dem Filmstudio in Basel kommt die Virtual Production definitiv in der Schweiz an.

→ Facts & Figures

Capelli Code:

11

Die Thriller-Serie besteht aus 11 Episoden à 45 Minuten.

16

Die Produktion kostete 16 Millionen Franken.

100

Mitgewirkt haben über 100 Schauspieler:innen und 150 Crew-Mitglieder.
Regie Film "Capelli Code" Spotlight 2023

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